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Homeoffice und Ergonomie – warum das Zusammenspiel wichtig ist

Homeoffice hat sich in unseren Arbeitsalltag integriert. Die Flexibilität und die Möglichkeit, Arbeit und Privatleben besser zu vereinbaren, sind nur einige der Gründe dafür. Warum die Ergonomie so eine wichtige Rolle spielt, und nützliche, ungewöhnliche Homeoffice-Tipps findest du hier.

Was ist Homeoffice?

Der Duden beschreibt es so: «Homeoffice ist ein mit Kommunikationstechnik ausgestatteter Arbeitsplatz im privaten Wohnraum».

 

Das Arbeiten zu Hause ist seit Corona definitiv auch in unserer Lebensrealität angekommen. Und tatsächlich haben sich viele von uns für die Arbeit häuslich eingerichtet, den Küchentisch zum «Executive Desk» (einem Arbeitsplatz), aufgewertet und den Weinkeller zu einem virtuellen Sitzungssaal mit ferngesteuertem Beamer und Whiteboard umfunktioniert.

Aber worauf kommt es an, um im Homeoffice entspannt, mit Elan und effizient zu wirken ? Wo lauern die Risiken und mit welchen einfachen Mitteln lässt es sich gut arbeiten?

Weshalb Ergonomie im Homeoffice so wichtig ist

Ergonomie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet «Norm der Arbeit». Es ist also die Wissenschaft, die sich mit der Anpassung des Menschen an die Arbeitsbedingungen beschäftigt. Es geht um die optimale Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes, ob im Büro oder im Homeoffice, und zwar so, dass ich meine Arbeit möglichst komfortabel und gesundheitsschonend erledigen kann.

 

Dies verlangt übrigens auch das Arbeitsgesetz (Link SECO). 

Einrichtung des Arbeitsplatzes

Vorbeugen ist besser als heilen: Es lohnt sich, grossen Wert auf eine gute Einrichtung und Gestaltung des Arbeitsplatzes zu legen.

 

Sonst können Verspannungen, Kopfschmerzen über Nacken- und Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen, Fussfehlstellungen bis hin zur Entwicklung von Krampfadern die Folge sein.

Die Vorstellung, den ganzen Tag im Pyjama zu arbeiten, nicht pendeln zu müssen, die Arbeitszeiten so zu gestalten, damit sie besser zum individuellen Tagesablauf passen und die produktivsten Stunden für die Arbeit zu nutzen, mag wie ein Traum erscheinen. Dieser kann sich in der Realität aber schnell in einen Albtraum verwandeln, wenn du der Ergonomie keine Priorität einräumst.

 

Aber keine Sorge, das Leitmotiv lautet: mit wenig Aufwand zu grosser Wirkung! So kannst du deinen Körper und Geist bei Laune halten:

Ergonomie: Tipps für ein ergonomisches Homeoffice

Der Raum

Acht bis zehn Quadratmeter, in ruhiger Umgebung und mit gutem Tages-licht. Falls möglich den Arbeitsplatz in einem eigenen Raum einrichten: So ist der Ar-beitsbereich vom privaten Wohnbereich getrennt.

Der Stuhl

Entscheide dich für einen Stuhl mit verstellbarer Höhe, Lendenwirbelstütze und gepolsterter Sitzfläche. Denke daran, dass dein Körper es verdient, während der langen Stunden des Sitzens bequem und entspannt zu sein. Ändere dazu öfter die Sitzposition und arbeite auch regelmässig im Stehen.

 

Die korrekte Sitzhöhe ist erreicht, wenn Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden und die Füsse gerade auf dem Boden stehen.

 

>> Mein Homeoffice-Favorit: Der preisgekrönte Bürostuhl für ergonomisches Sitzen 

Monitore und Nacken

Halte deinen Monitor auf Augenhöhe, sonst verspannen lediglich die oberen Gliedmassen.

 

Verwende einen Stapel Bücher oder ein Laptopständer, um die perfekte Höhe zu erreichen. 

 

Apropos Laptop: Dazu gehört ein externer Monitor in Kombination mit einer externen Maus und Tastatur.

Die Internetverbindung

Gehört zwar nicht ganz zum Thema Ergonomie, aber eine zuverlässige Internetverbindung und eine gut funktionierende Technologie sind im Homeoffice unerlässlich. Technische Probleme können zu Frustration führen und die Arbeitsabläufe beeinträchtigen.
 

Die Tastatur

Achte darauf, dass sie sich in einer angenehmen Höhe und Entfernung von deinem Körper befindet. Niemand möchte wie ein Tyrannosaurus Rex tippen. Bei einer ergonomischen Tastatur bleibt das Handgelenk in einer entspannten Haltung und wird nicht nach oben und seitlich abgeknickt.
 

Die Maus

Besorge dir eine Maus, die sich in deine Handfläche schmiegt, leicht zu greifen und zu bewegen ist, um deine Hand vor unnötigen Schmerzen zu bewahren. Du möchtest nicht wissen, was ein Mausarm ist!
 

Die richtige Beleuchtung ist zentral

Dein Arbeitsplatz sollte hell erleuchtet sein, ohne zu blenden. Licht ist aber nicht gleich Licht: Blaues, kaltes Tageslichtweiss wirkt belebend und leistungssteigernd, während wärmeres, gelblicheres Licht eher beruhigend und dämpfend wirkt.

Die Bedeutung des psychosozialen Wohlbefindens im Homeoffice

Den psychosozialen Aspekt darf man im Homeoffice ebenfalls nicht unterschätzen. Das Fehlen eines Teams kann zu sozialer Isolation führen. Es gibt keine informellen Gespräche in der Kaffeeküche oder spontane Meetings am Schreibtisch. Die Kommunikation mit Kollegen und Kolleginnen erfolgt hauptsächlich über digitale Kanäle, was den persönlichen Austausch einschränkt.

 

Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Ohne eine physische Trennung zwischen Arbeitsplatz und deinem Zuhause kann es leicht passieren, dass man auch nach Feierabend in Arbeitsgedanken verstrickt bleibt.

 

Bei der Ergonomie geht es nicht nur um körperlichen Komfort, sondern auch um einen gesunden Geist. Die alten Römer haben es schon vor 2000 Jahren auf den Punkt gebracht: «Mens sana in corpore sano» – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Beide sind involviert und beeinflussen einander wechselseitig im positiven Sinn.

 

Wichtig: Das eine geht nicht ohne das andere.

Das perfekte psychische Gleichgewicht im Homeoffice

Kurze Auszeiten

Nimm dir Zeit für deine Arbeit, aber nimm dir auch Zeit für Pausen. Sei keine Statue, die am Schreibtisch klebt. Regelmässig kurze Auszeiten einschieben, die Glieder strecken und dem Geist eine Verschnaufpause gönnen.

 

Wie wäre es mit einer kurzen Tanzparty oder einer Yogastellung? Wer sagt denn, dass Arbeit keinen Spass machen und nicht flexibel sein kann?

>> Versuche es mal mit der Pomodoro-Technik

In die Ferne schweifen

Lenke dich regelmässig kurz ab, blick in die Ferne – das entspannt deine Augen und dein Hirn, höre ein Musikstück, das entspannt die Ohren.

Snack-Power

Halte dein Gehirn mit gesunden Snacks auf Trab. Du hast die Wahl. Es gibt Leckereien, die das Gehirn anregen, wie Nüsse, Obst und gelegentlich ein Stück Schokolade (am besten dunkle). Und denk daran: Du naschst für die Produktivität, also darfst du!

>> «Energy Balls fürs Gehirn»

Bring die Natur und deine Persönlichkeit ins Homeoffice!

  • Pflanzen verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern fördern auch deine Kreativität und Produktivität.
  • Umgib dich mit inspirierenden Zitaten oder deinen Lieblingsbildern.
  • Mach dein Heimbüro zu einem Ort, der Freude macht und deine Stimmung und Kreativität anregt.
  • Gestalte dein Arbeitsumfeld grüner und lebendiger.

Aufgeräumter Raum, aufgeräumter Geist

Sorge für Ordnung am Arbeitsplatz, so vermeidest du unnötigen Stress.

 

Ein unaufgeräumter Schreibtisch bringt nur Chaos, verlorene Dokumente und potenzielle Angriffe durch abtrünnige Schreibwaren.  Ausserdem werden deine Kolleginnen und Kollegen beeindruckt sein, wenn dein virtueller Hintergrund ein Bild der perfekten Organisation abgibt.

Zwischenmenschliche Dynamik

Die zwischenmenschliche Dynamik in der Abteilung sowie der informelle und persönliche Austausch zwischen dir und den anderen fallen im Homeoffice weg.

 

Um zu verhindern, dass du dich ausgeschlossen fühlst oder dass dir das Zugehörigkeitsgefühl abhandenkommt: Greif zum Hörer, zum Headset oder zu den Ohrstöpseln, ruf jemanden an und mach dich bemerkbar.

 

Besprich mit deinem virtuellen Vis-à-vis ein exotisches Kochrezept oder deine anstehende Reise.

Hier folgen drei unkonventionelle Homeoffice-Geheimtipps, die du neben der richtigen Ergonomie ebenfalls leicht umsetzen kannst:

  1. Aromatherapie für Fokus und Entspannung: Bestimmte Düfte können deine Konzentration steigern und Stress abbauen. Nutze ätherische Öle und aromatische Diffusoren, um deine Produktivität zu steigern.
     
  2. Power Nap (ein Turboschlaf à 15 bis maximal 30 Minuten): Studien zeigen, dass kurze Schläfchen die Leistungsfähigkeit steigern können. Mache Pausen für ein schnelles Nickerchen – Wecker stellen! – um danach gestärkt weiterzuarbeiten.

    >> Tipps vom Beobachter: «Warum Power Naps so wichtig sind»
     
  3. Experimentiere mit Klängen: Stille ist nicht für jeden die optimale Arbeitsumgebung. Probiere ungewöhnliche Klänge, wie sanfte Regengeräusche oder beruhigende Meereswellen, um deine Konzentration zu fördern.

 

Fit am Arbeitsplatz: Lockerungsübungen für den Büroalltag

Richtig versichert im Homeoffice? Aber sicher!

Sozialversicherungen

Bei den Sozialversicherungen ändert sich für dich nichts, wenn du deinen Wohnsitz und Arbeitsort in der Schweiz hast.

 

 

Unfallversicherung
Während du zu Hause arbeitest, bist du in den Räumen, die du für dein Homeoffice nutzt, gegen Unfall versichert, wie wenn du im Betrieb bist. Liegt dein Arbeitspensum über acht Stunden in der Woche, dann sind Unfälle über die Nichtbetriebsunfallversicherung auch ausserhalb dieser Räume gedeckt.

>> Link Information Unfallversicherung (UVG)

 

 

Verlust oder Schaden mobiler Geräte
Auch wenn du sorgfältig bist: Schnell ist an Arbeitsgeräten wie Laptops oder Handys ein Schaden entstanden oder ein Diebstahl passiert. Leider zahlt in diesem Fall weder die private Hausratversicherung noch die Haftpflichtversicherung, da die Geräte nicht dir gehören.

Diese Schäden fallen im Normallfall unter die Geschäftsversicherung des Arbeitgebers. Überprüfe, wie es bei deinem Betrieb aussieht.
 

  • Gilt die Deckung nur an der Firmenadresse oder auch ausserhalb?
  • Brauchst du eine Zusatzversicherung?

 

 

Datenschutz und Cyber-Risiken

Arbeitgeber müssen die nötigen Vorkehrungen treffen, damit der Datenschutz und die Datensicherheit auch im Homeoffice sichergestellt sind. Du kannst nur zur Rechenschaft gezogen werden, wenn du nachweisbar fahrlässig gehandelt hast.
 

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